Schule mit langer Tradition

Anfänge reichen bis 1540 zurück auf die neue Schulstruktur

Die gegenwärtig ablaufenden tiefgründigen Veränderungen im Bildungswesen unseres Freistaates Sachsen sind Anlass dafür, Rückschau zuhalten, wie sich das Schulwesen in der Stadt entwickelte und gleichzeitig die Konturen für die zukünftige Schulentwicklung in Hartenstein und den Nachbargemeinden Langenbach, Thierfeld und Zschocken aufzuzeigen.
Schon vor der Veröffentlichung der kursächsischen Schulordnung von 1580, die der Verwirklichung der allgemeinen Forderung nach der Errichtung von Schulen diente, gab es offensichtlich in Hartenstein schon eine Schule. In den "Mittelbachschen Nachrichten" wird nämlich schon 1549 davon berichtet, dass ein neuer Schulmeister von Grünhain nach Hartenstein kam, der zwei Gulden Jahreslohn erhielt. Den Worten nach muß dieser also bereits einen Vorgänger gehabt haben. Die Anfänge des Schulwesen wären somit um das Jahr 1540 zusuchen.
Die Kinder wurden in Katechismuslehre, Singen, Lesen und Schreiben unterrichtet, was in der Wohnung des Küsters stattfand.
Gegen Ende des 16. Jahrhunderts wurde gegenüber dem heutigen Pfarramt ein neues Schulhaus errichtet, in dem 1609 Paul Fleming geboren wurde. Sein Vater war zu dieser Zeit Schulmeister. Heute trägt die Hartensteiner Schule den Namen Paul Flemings.
Über den inneren Schulbetrieb zur damaligen Zeit weiß man nur sehr wenig. Man kann davon ausgehen, dass höchstens 30 Schüler unterrichtet wurden. Mit dem Zunehmen der Einwohnerzahl zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde es notwendig, 1824 einen zweiten Lehrer anzustellen. Diese beiden Lehrer unterrichteten so viele Schüler, dass sich bereits 1847 der Bau einer neuen Schule notwendig machte. In diesem Gebäude, dem heutigen Rathaus, wurde von 1847 bis 1913 Unterricht erteilt. Deswegen heißt die Straße, die von der Niederstadt auf den Markt Führt, auch heute noch "Schulberg".